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Unterwegs von Zubrnice nach Velke Brezno

Ein verregneter Ausflug im September vorigen Jahres lud weniger zum Wandern ein, deshalb möchte ich erneut von Usti-Strekov nach Zubrnice (Saubernitz) fahren. Bei Sonnenschein und schöne Fernsichten macht es doch gleich mehr Spass. Mit einem historischen Diesel-Triebwagen "dampft" bzw. kämpft sich die kleine Museumsbahn aufwärts.

Mit dem Zug RE20 (Bohemicer-Sprinter) kann man an den Wochenenden in den Sommermonaten bequem von Dresden entlang der Elbe nach Tschechien - Decin, Usti nad Labem und Litomerice - fahren. Vom Hauptbahnhof von Usti kann man auch über den Fluß durch den OT Strekov laufen ..


Die Statuen der Heiligen Drei Könige auf einem Sockel mit einer Pieta-Statue auf der Säule wurden 1729 geschaffen. Das Werk wurde ursprünglich an der Straße zur Fähre in Svádov aufgestellt. Nach der Restaurierung im Jahr 2009 wurde es an seinen jetzigen Standort versetzt. Zurück an die Elbe läuft man von der Eisenbahnbrücke auf dem Elberadweg, mit Blick auf die Burgruine Schreckenstein voraus. Zuvor biege ich hinauf zum Bahnhof ab!

Nachdem gefühlt sämtliche Güterzüge und Personenzug nach Litomerice und Melnik den Bahnhof passiert haben, und der Weg für den kleinen Diesel-Triebwagen frei war, setzte er sich voll besetzt in Bewegung in Richtung Velke Brezno und auf der Nebenstrecke in das Museumsdorf Zubrnice (Saubernitz).

 

Ursprünglich stand an dieser Stelle bereits im 14. Jahrhundert eine gotische Kirche. Seine Erweiterung und barocke Rekonstruktion erfolgte dank eines Baumeisters namens Octavio Broggio. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkte hier der tschechische Erwecker Vincenc Zahradník als Priester. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche stark verwüstet und von Bombenangriffen bedroht. Am Ende wurde er gerettet, womit die erste Phase der Museumsgründung begann.

Unterwegs auf dem kleinen Naturlehrpfad befinden sich  vier restaurierte Mühlen. Von der ursprünglich größten Mühle auf Luční potoka, zu der auch ein Sägewerk und eine Ölpresse gehörten, sind nur die Fundamente erhalten. Dank der Verlegung einer weiteren Mühle aus Homole u Panny konnte die Mühle ohne größere Umbauten restauriert werden. Aus Hamrů u Hlinsko wurde auch eine künstlerische Mühlenkomposition importiert, die sich über alle Stockwerke des Gebäudes erstreckt und gleichzeitig die Hälfte des gesamten Raumes einnimmt.


Die Dorfmühle erhielt ihre heutige Form im Jahre 1803. Zuvor wurde sie nur von Anwohnern aus der näheren Umgebung genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bewohnten die neuen Bewohner nur noch ein Wohnhaus und verwüsteten die Holzmühle weitgehend. Nur einer der letzten Holzschornsteine blieb im Wohnbereich erhalten. Weiter über den Bahndamm, auf dem bald wieder ein Zug nach Lovečkovice verlängert fahren oder wie einst sogar wieder bis Úštěk soll. Der Fernblick ermöglicht bis zum Sneznik (Schneeberg), ins nahe Elbtal und Schloß Decin ..

Nach dem Mühlen- und Naturlehrpfad rundum das Museumsdorf, mit Blick zurück auf Bukowa Hora (683m), beginnt nun zunächst ein steiler Aufstieg (Roter Punkt & Strich) nach Liškov. Wer rauf will, muss auch wieder runter: Zunächst wechselt die Markierung (Grüner Strich) zu Kamenna Hora (601m), dem höchsten Punkt und Sokolí hřeben (592 m). Ein schmaler Grat, bis zur Schutzhütte Fráž. Ab hier führt ein befestigter Weg weiter hinab, vorbei an einem verschwundenen Ort einem ehemaligen etwas trostlosen Burgwall bis Bahnhof .. zum Video

An den Gleisen entlang führt der Weg gerade weiter bis in den Schloßpark - an einem Springbrunnen kann man sich seine Brotzeit schmecken lassen und von dieser etwas anstrengenden Wanderung ausruhen - im Ort gibt es auch die Brauerei Breznak, was man bei einer Pizza genießend trinken kann, bevor der Zug ab 17:23 fährt ..


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